Weitere Angebote

Neben unseren Hilfen zur Erziehung bieten wir weitere Angebote zur gezielten Unterstützung, wie Schulprojekte oder tiergestützte Interaktionen.

Berufscoaching und Berufsorientierung


Projekt: JOBwärts (Pilotprojekt der Kooperativen Gesamtschule Schneverdingen)

Kurzbeschreibung:

Das Projekt Jobwärts ist ein Berufscoachingprojekt Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse im Hauptschul­bereich! Im Rahmen eines festen wöchentlichen Termins werden die SchülerInnen in nterschiedlichen Gewerken (Holz, Metall, Wirtschaft, Hotel-Gastronomie, Backiererei) fachpraktisch und theoretisch unterrichtet, nehmen an einem mehrtägigen Schulungsseminar teil und an einem Ganztagsangebot innerhalb der Schule. Hier setzen sich die SchülerInnen mit unterschiedlichen Berufszweigen auseinander, werden in Praktika vermittelt, erhalten Bewerbungstrainings, fertigen Bewerbungsschreiben an, üben Gespräche mit den Vorgesetzten usw. Ziel ist es, so viele SchülerInnen wie möglich, welche nicht die 10. Klasse der Hauptschule besuchen möchten, in eine Ausbildung zu bringen und sie soweit zu befähigen, dass sie der Ausbildung auch standhalten!

Ausgangslage:

In Deutschland, so auch in Niedersachsen, sind nach Ansicht der Unternehmen immer weniger Schulabgänger reif für die Ausbildung. Nicht zuletzt deshalb konnte im Jahr 2009 jeder fünfte Betrieb nicht alle Ausbildungs­plätze besetzen.
[1] „Das am häufigsten von den Betrieben genannte Ausbildungshemmnis ist eine mangelnde Qualifikation der Bewerber.“
[2] Im theoretischen Bereich haben die Bewerber einerseits große Lücken, andererseits sind sie häufig nicht in der Lage, ihr in der Theorie erworbenes Wissen praktisch anzuwenden. Durch diese mangelhafte Transfer­fähigkeit entstehen wiederum gravierende Fachpraktische Defizite.


Vor diesem Hintergrund haben es insbesondere Hauptschüler zunehmend schwerer, direkt nach dem Schulabgang einen Ausbildungsplatz zu bekommen.


Durch die Novelle des Niedersächsischen Schulgesetzes im Jahr 2009 sind die Hauptschulen dazu verpflichtet worden, den Schülerinnen und Schülern entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit und ihren Neigungen eine individuelle Berufsorientierung und eine individuelle Schwerpunktbildung im Bereich der beruflichen Bildung zu ermöglichen. Die Hauptschule hat dabei eng mit den berufsbildenden Schulen zusammenzuarbeiten und berufsbildende Angebote zum Bestandteil des Unterrichts zu machen (NSchG § 10).


Durch den Erlass „Die Arbeit in der Hauptschule“ vom 27.04.2010 wird vorgegeben, dass die Hauptschulen an mindestens insgesamt 80 Schultagen berufsorientierende und berufsbildende Maßnahmen durchführen, wobei die Schwerpunktsetzung in den 9. und 10. Jahrgängen erfolgen soll.

Umsetzung:

Die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs der KGS Schneverdingen werden ab dem Schuljahr 2011/2012 an einem festgelegten Tag in der Woche sechs Schulstunden am DAA-Standort in Soltau in einem von vier optionalen Gewerken fachpraktisch und fachtheoretisch unterrichtet. Die Schülerinnen und Schüler wählen zum Ende des 8. Jahrgang aus vier Angeboten der DAA (Hauswirtschaft, Wirtschaft, Technik (Holz), Technik (Metall) einen Bereich aus, in dem sie im 9. Jahrgang ausgebildet werden (Wahlpflichtbereich Hauptschule = WPH). Diese fachpraktische Qualifizierung, bei der wesentliche Inhalte des 1. Ausbildungsjahres vermittelt werden, wird in allen Bereichen durch berufsfeldspezifische Theorieeinheiten begleitet und durch die in den einzelnen Bereichen erforderlichen Belehrungen zu Arbeitsschutz, Umweltschutz und gegebenenfalls hygienischen Belehrungen ergänzt. Zusätzlich werden die Stoffpläne mit den zuständigen Fachbereichen in der KGS Schneverdingen erarbeitet, um zu gewährleisten, dass sowohl curriculare als auch schulinterne Vorgaben eingehalten werden und ein adäquater Beurteilungsspielraum zur Verfügung steht.


Folgende Bereiche werden von der Deutschen Angestellten-Akademie in Kooperation mit der KGS Schneverdingen unterrichtet:

Das Kompaktseminar:

Zusätzlich nehmen die Schüler an einem viertägigen Kompaktseminar auf dem Jugendhof Idingen teil.


An den ersten Tagen werden bereits erlernte Theorieinhalte vertieft und weiter bearbeitet. In Kleingruppen wird eine Präsentation erarbeiteter Themen vorbereitet und gehalten. Ebenfalls an den ersten zwei Projekttagen findet ein Bewerbungstraining in Kleingruppen statt, das auf Wunsch auch mit einer Videokamera gefilmt wird, um anschließend eine konkrete Analyse vornehmen zu können. Am dritten Tag des Seminars werden die Schüler in Schneverdingen und der näheren Umgebung gezielt in den Betrieb gehen, der vom jeweiligen Schüler als potenzieller Ausbildungsbetrieb angesehen wird. Die Vertreter der Betriebe haben so die Möglichkeit in 1:1 – Situationen potenzielle Auszubildende kennenzulernen, diesen den Betrieb zu zeigen und reale Vorstellungsgespräche durchzuführen. Außerdem besteht bei Interesse die Möglichkeit, freiwillige Praktika zu vereinbaren, bei denen die Schüler die Gelegenheit haben, ihre durch JOBwärts bereits erworbenen Kenntnisse zu präsentieren.

Berufscoaching im Ganztag:

  • Berufsorientierung für Unentschlossene
  • Optimierung der JOBwärts-Tagesberichte
  • Verfassen von Bewerbungsschreiben
  • Üben von Vorstellungsgesprächen
  • Betriebsbesichtigungen
  • Vermittlung freiwilliger Praktika

JOBwärts – die schulische Nachbetreuung:

Die KGS Schneverdingen bietet den Schülern, die im Rahmen von JOBwärts einen Ausbildungsvertrag unterzeichnet haben, eine begleitende Unterstützung im ersten Ausbildungsjahr auf mehreren Ebenen an. Die Schule stellt im Rahmen des Nachmittagsunterrichts Lehrkräfte zur Verfügung, die bei Bedarf die Auszubildenden in den Fächern Deutsch, Mathematik, Biologie, Chemie und Physik parallel zur betrieblichen Ausbildung und zur Arbeit an der berufsbildenden Schule unterstützen. Ebenfalls werden die Lehrkräfte den Schülern beim Verfassen der Ausbildungsnachweise helfen. Parallel zu dieser Betreuung wird die KGS Schneverdingen einen engen, mindestens vierzehntägigen (bei Bedarf häufigeren), Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben, den Auszubildenden und gegebenenfalls zu den Erziehungsberechtigten halten.

Zusammenarbeit mit der externen Jugendhilfeeinrichtung JaZZ GbR

Für die neuen Auszubildenden beginnt mit dem ersten Arbeitstag als Auszubildende ein neuer Lebensabschnitt, der für alle (ehemaligen) Schülerinnen und Schüler eine große Herausforderung darstellt. Oftmals ist die häusliche Unterstützung – insbesondere bei (ehemaligen) Hauptschülerinnen bzw. Hauptschülern – nur begrenzt vorhanden. Ein Teil der Schüler und Schülerinnen kommt von vornherein aus schwierigen sozialen Verhältnissen, haben eine Reihe von familiären Problemen etc. Diesen Schülern nimmt sich der anerkannte Jugendhilfeträger JaZZ (Jugendaktionen Zur Zukunft) in ehrenamtlicher Kooperation an und klärt welche Hilfen eingerichtet werden müssen, um den Jugendlichen den Weg in die Ausbildung zu gewährleisten. JaZZ hilft bei der Problemanalyse, Hilfevermittlung oder Antragsstellung bei entsprechenden Ämtern und bietet natürlich ebenfalls an gegebenfalls Hilfen zur Erziehung für die Schüler und Schülerinnen zu übernehmen, insofern die Jugendämter dem zustimmen! Außerdem beteiligt sich JaZZ mit den beiden (Diplom Sozialarbeitern/Sozialpädagogen daran das Berufscoaching im Ganztagsunterricht durchzuführen ( Üben von Bewerbungsgesprächen, Anfertigen von Bewerbungsunterlagen, Praktikas vereinbaren und begleiten, Telefontraining etc.)

Die Nachbetreuung:

Idee:
Mani Taghi-Khani (Hauptschulzweigleiter KGS Schneverdingen)

Konzept:
Mani Taghi-Khani, Claudia Menzel (Didaktische Leiterin KGS Schneverdingen),
Anke Cajetan(Projektleiterin Deutsche Angestellten-Akademie)

Weitere Informationen unter: 05193-51980 (Sekretariat KGS SVD)

[1] Vergleiche DIHK-Umfrage unter 15000 Unternehmen aus 2009
[2] Zitat von DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben bei der Präsentation der o.g. Umfrage im April 2010